Geschichtliche Entwicklung des MAV


1987
  • Gründung einer Antennengemeinschaft des damaligen Wohnbezirkes III der Stadt Meuselwitz
  • Aufgabenstellung:
    - Empfangsverbesserung für ARD ( K10, Hamburg)
    - Schaffung der Empfangsmöglichkeiten für: ZDF, BR III, HR III und "Westsender auf UKW"
  • Mitgliedschaft setzte gemäß Statut die Einzahlung eines Geldbetrages und die Ableistung von Arbeitsstunden voraus
  • Drucken des Statutes war staatspolitischer Akt, da Druckerzeugnisse strengsten Auflagen u. Kontrollen unterworfen waren

1988
  • Gründung von weiteren zwei Teilgemeinsschaften:
    1. AG Altpoderschauer Weg (TEXAS)
    2. AG Nord
  • Erweiterung und Umplanung des technischen Konzeptes aufgrund der großen Teilnehmerzahl und der neuentwickelten GGA 300 - Technik vom damaligen VEB Elektronische Geräte Burgstädt. Diese Technik war erstmalig 100prozentig geschirmt und hatte einen Übertragungsbereich bis zum Sonderkanal S20 (300 MHz) und hauptsächlich für den Export in das NSW (BRD) vorgesehen. Ebenso war die Verstärker- und Verteiltechnik FTZ zertifiziert.
  • Aufstellung eines 40 m hohen Gittermastes mit zusätzlich 6m Teleskop, Abkauf von der Wismut zum Schrottpreis, Aufstellen mit Wismut Technik u. Personal, Herstellen eines Fundamentes mit 70 qm Beton in Eigenleistung, ebenso den Aufbau eines Gebäudes zur Nutzung als Kopfstelle zur Aufnahme der Technik der Fernseh- und Rundfunkaufbereitung.

1988/89
  • Realisierung der Kabelnetze, Schachten von ca. 15 km Kabelgraben und Verlegung der Kabel bis in die Häuser
  • Größte bisherige Volksinitiative in Meuselwitz mit dem Motto: "Die Männer schachten, die Frauen versorgen mit Kaffee u. Kuchen"

1989
  • Mitten in der Hauptrealisierungsphase verläßt der Firmeninhaber der beauftragten Errichterfirma die DDR, seine Firma zerfällt und die Antennengemeinschaften stehen vor einer existenziellen Frage.
    - halbfertige Kabelanlage
    - ausstehende Materiallieferungen
    - keine Nachfolgefirma für die Fertigstellung in Sicht
    - massive politische Probleme in der DDR, Wende ?, Geldverfall ?
  • Erneute Initiative in damaligen Industriezweig RFT Radio u. Fernsehen zur Herstellung der fehlenden Baugruppen, Kabel und Steckverbindern
  • unzählige Dienstreisen, Abschluß von Sondervereinbarungen zur Überstundenarbeit, hoher Einsatz auch von Außenstehenden zur dringenden Bindung einer neuen Firma, die im damaligen DLK Zeitz letztendlich gefunden wurde.

1989 Herbst/Wende
  • Fragen der Leute:
    Was wird mit der angefangenen Anlage ?
    Was wird mit unserem eingezahlten Geld ?
    War alles umsonst ?
    Was wird aus den vielen Arbeitsstunden ?
    Können wir jemals TV und Radio über unser Kabel empfangen ?

1990
  • Trotz allem: Fertigstellung und Inbetriebsetzung der Gesamtanlage
  • Übertragung folgender Programme:
      1.TV: ARD, ZDF, BR III, DFF I, DFF II, ( bei guten Wetter HR III )
      2.UKW: DDR I, DDR II, Berliner Rundfunk, BR 3, NDR 2, HR 3, DLF
  • 1. Erweiterung der Anlage auf RTL, SAT 1, u. PRO 7, die dazu notwendige Technik wurde auf abenteuerliche Art und Weise erworben

1991
  • Medienlandschaft ändert sich grundlegend, ständig neue Sender etablieren sich, auch privater Rundfunk erhält erste Zulassungen
  • Erweiterung der Kopfstellentechnik in dem Maße wie die Finanzen es erlauben und dies von den Mitgliedern gewünscht wird.
  • 1. Tag der Offenen Tür an der Kopfstelle, Gedanke des Infokanals wird geboren

1992
  • Netzaufbau der Telekom in Meuselwitz, Bestand der Antennengemeinschaft erneut gefährdet, Mitgliederversammlung entscheidet als höchstes Organ mit 99,8% Mehrheit zum weiteren Fortbestand der Antennengemeinschaften in Meuselwitz.
  • Zusammenschluss der 3 Teilgemeinschaften, Verschmelzung der Vorstände und der Revisionsorgane
  • Kopfstellentechnik (DDR Produkt) läßt sich sinnvoll nicht mehr betreiben und wird verschrottet
  • 2. grundlegende Erweiterung der Anlage durch den Einbau neuer TV Umsetzer, ZDF wird nicht mehr vom Ochsenkopf sondern aus Leipzig empfangen
  • alte TV Aufbereitungstechnik ist wertlos, einst mit großer Mühe besorgt, muss nun für deren Entsorgung in der Marktwirtschaft auch noch Geld bezahlt werden
  • Telekomausbau in der Stadt verursacht verheerende Kabelschäden am MAV-Kabelnetz und eine teilweise dramatische Versorgungssituation
  • bescheidene Anfänge des Infokanals

1993-1996
  • Einbau einer hochwertigen UKW-Aufbereitung in Eigenleistung
  • Umsetzung aller TV-Sender mit stereofähigen Baugruppen, durchgängig ASTRO-Produktlinie, da zu Beginn des Umbaus im Gebiet der ehemaligen DDR keine derartigen Produkte verfügbar waren.

1997
  • Beginn des Kabelnetzumbaus
  • 10 Jahre Kabelgemeinschaften in Meuselwitz, das Sommerfest mit Radio PSR in der Innenstadt wird großer Erfolg, bei strahlendem Sonnenschein kommen Hunderte, nicht nur Mitglieder, zum MAV
  • Neuwahl des Vorstandes und der Revision

1998
  • die Kopfstelle erhält ihre 4. Technikgeneration
  • Test neuer Streckenverstärker, deren Energieverbrauch jedoch unakzeptabel hoch ist

1999
  • Programmierbare Umsetzer leiten die 5. Technikgeneration der Kopfstelle ein
  • Neugestaltung der Außenanlagen an der Kopfstelle
  • Technik und Konzept für das Kabelnetz wird nochmals geändert, Verstärker sollen noch energiesparender, hoch aussteuerbar und rückkanalfähig bis 65 MHz sein (bisher 25 MHz)
  • umfassende Produktrecherche, Produkte von 8 Anbietern werden geprüft

2000
  • erste Digitale Fernsehpakete (6. Technik-Generation) in der Kopfstelle gehen in den Testbetrieb
  • eigene Internetadresse, Vorstandsmitglieder sind per Mail erreichbar
  • erste Überlegungen auch über eine spätere Rückkanalnutzung, z.B. für Internetdienste
  • endgültige Festlegung der neuen Verstärkertechnik für das Kabelnetz
  • Umbau des Kabelnetzes wird planerisch vorbereitet und auf den Hauptstrecken wird mit der Realisierung begonnen

2001
  • beschädigtes Hauptkabel in der Fl-Geyer-Straße muss ersetzt werden
  • Infoveranstaltung zur Digitaltechnik, insbesondere dem digitalen Fernsehen, hat großen Zuspruch
  • Einspeisung von Premiere World, 2 ARD Pakete, ZDF-Paket
  • Wohnumfeldgestaltung in einem großen Wohngebiet verlangt außerplanmäßig den Austausch der Erdkabel im großen Stil
2002
  • Mitgliederversammlung in der Schnaudertalhalle
2003-2011
  • Umbau und Modernisierung zahlreicher Kabelwege, z.T. aufgrund von Beschädigungen
  • Umbau und Modernisierung zahlreicher Hausverteilnetze, z.T. im Zuge von Gebäude-Sanierungen
  • jedes Mitglied erhält eine Mitgliedskarte
  • zahlreiche Meuselwitzer Händler gewähren Rabatte für MAV-Mitglieder
  • Einsparung Stromkosten und Erweiterung des digitalen Programm-Angebots durch Einbau und Inbetriebnahme einer neuen Kopfstellen-Generation
  • Anschaffung neuer Messgeräte für digitale Signale
  • Errichtung einer neuen, größeren Sat-Empfangsanlage, dadurch bessere Reserven bei Schlechtwettersituationen
  • Sanierung des Antennenmastes, der Kopfstellen-Gebäude und Außenanlagen
  • Abschluss von Lizenzverträgen mit den Verwertungsgesellschaften der Programmanbieter, es müssen Lizenzgebühren für die Weiterleitung von Rundfunk- und TV-Programmen abgeführt werden seit 1997
  • aufgrund des verantwortungsvollen Umgangs der finanziellen Mittel bleibt trotz teilweise erheblicher allgemeiner Preissteigerungen der Mitgliedsbeitrag konstant
2012
  • auch nach der Abschaltung der analogen Programme über Satellit bleibt auf Wunsch vieler Vereinsmitglieder der analoge Empfang zahlreicher TV-Programme bestehen
  • Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl in der Schnaudertalhalle
2013-16
  • schrittweise Reduzierung der analogen TV-Programme zugunsten weiterer digitaler TV-Programme, darunter viele HD-Programme
  • Modernisierung weiterer Kabelwege
  • Modernisierung der vorhandenen Streckenverstärker
(wird fortgesetzt)